Bloß kein Ja-aber! Haltung zeigen!
Wir gehen essen beim Griechen, Italiener oder lieben die Küche des angrenzenden Orients. Wir beziehen Waren aus der ganzen Welt in einer Selbstverständlichkeit, die es so noch nie gegeben hat. Unglaublich viele kulturelle Einflüsse sind die letzten Jahre in unsere Arbeit und in unsere Küche eingeflossen. In der Gastronomie arbeiten wir schon immer zusammen mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aller Nationalitäten. Was ist das für ein Segen!
Was ist das für eine Luxus, zumindest innerhalb der EU, nicht mehr an Grenzen stehen zu müssen! Kein Visum mehr beantragen zu müssen – das war noch vor nicht allzu langer Zeit die Regel. Allein das hat uns doch gezeigt, wie wunderbar der Austausch von Kulturen sein kann.
Nachdem unsere Welt immer kleiner wird durch die ständig wachsende Globalisierung, werden die Missverhältnisse immer deutlicher. Unsere Verantwortung endet eben nicht bei unseren Staatsgrenzen, sondern muss weit darüber hinaus spürbar sein.
Unsere Branche (zumindest die engagierten Betriebe, und da gibt es viele) denkt nicht erst seit kurzem über die Auswirkungen ihres Tuns nach und handelt dementsprechend. Nachhaltigkeit, Fair Trade und Verantwortung sind in der Gastronomie Begriffe, die fast abgedroschen klingen, weil sie schon so lange praktiziert werden und weil sich jeder engagierte Betrieb diese Themen längst auf die Fahnen geschrieben hat. Selbst große Lebensmittelkonzerne kommen heute nicht mehr umhin, sich solcher Themen anzunehmen.
Wir dürfen uns nicht vor den Karren irgendwelcher Populisten und Ja-aber-Sagern spannen lassen. Wir haben eine Haltung, die uns das verbietet. Und wer eine Grundhaltung hat, der kann immer gegen die vermeintlichen Argumente dieser Leute argumentieren. Eine Grundhaltung lässt sich nicht durch Einzelfälle ins Wanken bringen. Es gibt auch bei uns viele Fälle, wo es soziale Ungerechtigkeiten gibt, das rechtfertigt es aber nicht, Unrecht mit Unrecht zu vergleichen.
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